

Katar: Israels Angriff in Doha zerstört Hoffnung auf Geisel-Freilassung
Mit seinem Angriff auf mutmaßliche Unterhändler der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in Katar hat Israel nach Einschätzung des katarischen Regierungschefs die Aussichten auf eine Freilassung der von der Hamas festgehaltenen israelischen Geiseln zerstört. Der israelische Angriff in Doha habe "jede Hoffnung für diese Geiseln vernichtet", sagte der katarische Ministerpräsident Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani am Mittwoch dem US-Nachrichtensender CNN. Noch am Dienstagmorgen kurz vor dem israelischen Angriff habe er die Angehörige einer der Geiseln getroffen, berichtete al-Thani. Die Familien "zählen auf diese Vermittlung. Das ist ihre einzige Hoffnung", betonte er.
Katar hatte bei den Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen und eine Freilassung der vor fast zwei Jahren in das Palästinensergebiet verschleppten israelischen Geiseln bislang eine wichtige Vermittlerrolle gespielt. Israel hatte am Dienstag Ziele in der katarischen Hauptstadt Doha angegriffen. Der katarischen Regierung richtete sich der Angriff gegen Mitglieder des Hamas-Politbüros in Doha. Laut Hamas wurden sechs Menschen getötet, darunter ein Mitarbeiter und ein Sohn des Leiters ihres Verhandlungsteams in Doha, Chalil al-Hajja.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu forderte Katar am Mittwoch derweil auf, Vertreter der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auszuweisen oder vor Gericht zu stellen. Wie alle Staaten, "die Terroristen beherbergen" müsse Katar diese ausweisen oder juristisch zur Verantwortung ziehen, sagte Netanjahu in einer von seinem Büro verbreiteten Videoansprache. "Denn wenn ihr es nicht tut, tun wir es", drohte der israelische Ministerpräsident.
B.Khaled--CdE